„Die Zukunft verkörpern“

Ein 5-tägiges Seminar mit Benjamin von Mendelssohn und Ramona Kufert (aus Tamera)

5. bis 10. November 2024, Gut Nisdorf, Terra Nova Begegnungsraum, Ostsee

Wir sind nicht beherrscht von Regierungen und Systemen, wir sind beherrscht von unterschwelligen Gedanken und Emotionen. Die Arbeit, die wir unternehmen müssen, um uns aus der Herrschaft dieses Käfigs zu befreien, wird auch die herrschenden Regierungen und Systeme auflösen.” (Dieter Duhm)

Als Menschen tragen wir einen Liebestraum in uns, den Traum einer Zukunft ohne Angst. Wir tragen aber auch eine mehrtausendjährige Kriegsgeschichte in unseren Zellen. Was ist wirklich los in unserem Leib? Krieg oder Frieden? Oft, während wir über Frieden und Liebe reden, tobt die Angst in unserem Körper und regiert uns. Immer wieder erleben wir, dass der geistige Raum von Heilungskonzepten und die Wirklichkeit des Leibes zwei noch unverbundene Räume sind. Zu oft ist unser Nervensystem unbewusst gelenkt durch Konditionierung und Traumata. Diese Diskrepanz verhindert die Verwirklichung der hehrsten Ideale.

Können wir dieselben Heilungsgedanken auch so intensiv verstehen, im Herz aufgehen lassen und im Leib spüren, dass sie sich “wie von selbst” verwirklichen? Erst in unserem eigenen Leben und dann auch kulturell? Angstfreie Liebe ist eine Idee, die nach mindestens 5000 Jahren Kriegsgeschichte kollidiert mit der angesammelten Angst in unserem Körper. Angstfreie Liebe ist aber auch eine Realität unserer gesunden Zellen, von der wir durch ebendiese Kriegsgeschichte getrennt sind. Heutzutage eine angstfreie Kultur aufzubauen, bedeutet die Wiederöffnung in die gesunde Realität unserer Zellen. Gibt es eine Möglichkeit der “leiblichen Inspiration und Vision”, die uns Hoffnung schenkt und uns öffnet für die Liebe und für das Empfangen höherer Aufträge, die einem Kulturwandel dienen?

Wir laden Menschen ein, die existentiell bewegt sind von der Zeit, in der wir leben und ihren Beitrag für diesen Kulturwandel suchen.

Werte und Gedankengänge, die wir in dieser Zeit somatisch erforschen wollen:

  • eine Kultur der Liebe wird aus einem geöffneten Herz geboren; Möglichkeiten, angstfrei zu lieben jenseits der Konventionen
  • Mitgefühl für alles Leben
  • eine Friedenskultur ist eine Körperkultur – der Unterschied zwischen moralischer und biologischer Wahrheit
  • der Raum der Einheit – ich bin Teil des Ganzen – Gemeinschaft erleben
  • von wem oder was werde ich gesteuert? System der Angst – System der Liebe, Bewusstseinstraining und Transformartionsarbeit im Leib

Was wir dafür tun?

  • Vorträge, Gespräche, Denkräume. Die Bilder einer Friedens- und Liebeskultur und die Ansätze zu ihrer Verwirklichung sind stark durch Tamera inspiriert.
  • Tägliche Leibesbewusstseinspraxis (eine spezielle Form des Tanzens)
  • Somatische Erfahrungsräume, Atemsitzungen, Trauerarbeit
  • Gemeinschaftsaufbau durch Transparenz in Morgenrunden, Forum etc.
  • Einen zeremoniellen Rahmen aufbauen
  • Weitere mögliche Elemente: Traumforschung, Kraftgänge, Diaden-Arbeit, ‘Tempel des Leibes’

Das Team:

Ramona Kufert (Jg. 77)
Transformation, Heilung, Liebe, der Körper des Menschen… diese Themen ziehen sich wie ein roter Faden durch ihr Leben, ein lebendiger Forschungsstrang. Als Heilpraktikerin und homöopathische Arzneimittelforscherin arbeitete sie viele Jahre in eigener Praxis in Berlin. Später kam auch der Gedanke eines Kulturwandels und “Tamera” in ihr Leben, ein Projekt zur Rettung der Liebe. Hier arbeitete sie im politischen Ashram und im Team “Koorperation mit allen Wesen”. Der Körper spielt in all dem eine Rolle und in den letzten Jahren (inspiriert durch Daniel Odier) stellt sie mehr und mehr Forschungsräume anderen Menschen zur Verfügung, in denen der Körper als ein intelligentes Geschehen, als Wissensquelle und als Heimat des Menschen erfahren werden kann.


Benjamin von Mendelssohn (Jg. 73)
Nach einer radikalen, aber frustrierenden Zeit des politischen Engagements begann Benjamin, ganzheitliche Ansätze zur Veränderung zu erforschen. Nach Ausbildungen als Tänzer, Choreograph und Körperarbeiter rutschte das heilende Körperbewusstsein immer mehr ins Zentrum seines Schaffens. Er forschte in vielen sozialen Experimenten und intentionalen Gemeinschaften, die sich mit innerer und äußerer Friedensarbeit beschäftigten. Benjamin lebt und forscht seit 1998 in Tamera, wo er jetzt als Vater von fünf phantastischen Kindern
und als Mitträger und -leiter der Gemeinschaft tätig ist. Er ist Mitbegründer der „Global Love School“ und leitet derzeit die ‘Grace Stiftung für die Humanisierung des Geldes’. Die kulturelle und politische Heilung von Liebe und Sexualität ist das Zentrum seiner Leidenschaft.
https://www.tamera.org/benjamin-von-mendelssohn/
www.the-grace-foundation.org


Der Preis:

Den Seminarbeitrag bringen wir gemeinsam und solidarisch über eine Bietrunde auf. Informationen dazu unten. Richtwert je nach Teilnehmer*innen-Zahl: 300-550€
Für die Verbindlichkeit deiner Anmeldung bitten wir dich um die Überweisung von 80€. Dieser Betrag ist Teil deines späteren Gebots und wird bei Absage (egal zu welchem Zeitpunkt) nicht zurückerstattet. Solltest du nach dem 5. Oktober absagen und niemand finden, der oder die deinen Platz übernimmt, dann brauchen wir ein Gebot von dir (s. unten).


Unterkunft und Verpflegung haben folgende Festpreise: (drei Mahlzeiten vegetarische Vollverpflegung, Kaffee, Tee, Mineralwasser)

Im Einzelzimmer: 500 Euro
Im Doppelzimmer: 450 Euro
Im Mehrbettzimmer (Schlafsaal): 350 Euro

Der Ort: Gut Nisdorf Terra Nova Begegnungsraum

Anmeldung unter kontakt@gut-nisdorf.de


Bietrunde

(nach Heike Pourian)

Für diese Veranstaltung gibt es keinen festen Preis. Warum nicht?

Wir wünschen uns, dass wir uns gemeinsam darin üben, wirtschaftlich andere Wege zu beschreiten. Statt einen festgelegten Preis zu bezahlen, tragt bitte alle soviel bei, wie euch gut möglich ist. Das Geld kommt während des Seminars über eine BIETRUNDE zusammen. Manchen erscheint das umständlich, herausfordernd und/oder unnötig zeitaufwändig. 

Hier sind ein paar Informationen, um den Ablauf zu beschreiben und zu erklären worauf es uns dabei ankommt.

Anders mit Geld umgehen

Wenn es in Seminaren um Wandel geht, möchten wir nicht nur darüber reden, sondern auch real praktizieren. Zum einen ist eine Bietrunde gelebte Solidarität: Die Single-Oberstudienrätin hat ganz andere finanzielle Möglichkeiten als der alleinerziehende Bürgergeld-Empänger. Es macht einfach keinen Sinn, dass beide das Gleiche bezahlen.

Es geht um eine umfassende Haltungsänderung: Wir machen uns bewusst, dass Geld nicht naturgegeben, sondern menschengemacht ist. Es ist eine Geschichte, die wir uns erzählen, eine Vereinbarung – mehr nicht. Also können wir spielerisch damit umgehen. Was geschieht, wenn wir die gängige Praxis von Geld als Gegenwert für in Anspruch genommene Leistung (also die Tauschlogik) über Bord werfen? Was ändert sich, wenn wir stattdessen Geld geben, um Dinge möglich zu machen, die wir wichtig finden? Wenn ich einen Preis bezahle, bin ich Konsument*in. Wenn ich etwas beitrage, übernehme ich Mitverantwortung für das Gelingen.

Viele Vordenker*innen der ökonomischen Transformation stellen fest, dass Geld die Wirkung haben kann, Beziehungen zwischen Menschen zu kappen. Wir zahlen Geld für etwas und wollen damit quitt sein. Das kann sehr praktisch sein, aber auch einsam machen, denn wir leugnen damit die Tatsache, dass wir Menschen einander brauchen, ja, dass jedes Leben anderes Leben braucht, um leben zu können.

Wenn wir versuchen, anders mit Geld umzugehen, verlangt uns das eine bewusste Entscheidung und den Abschied von gewohnten Denkmustern ab. Wir sind alle so gepolt, dass wir gern möglichst billig wegkommen wollen. Das haben wir so gelernt. Kapitalistisches Denken legt uns nahe: „Achte auf deinen eigenen Vorteil!“ Daher wird Gib was du kannst schnell missverstanden als Ist umsonst. Logisch, wir denken als erstes: „Cool, da kann ich viel bekommen und wenig geben – Schnäppchen!“ Menschen, die Veranstaltungen gegen Spende anbieten, zahlen deshalb häufig drauf, sind frustriert, fühlen sich ausgebeutet. Daher gibt es hier so viel Text.

Eine Veränderung braucht viel Erklärung,weil nichts mehr selbst-verständlich ist. Ohne genaues Hingucken reproduzieren wir alte Muster im neuen Kleid. Wenn wir etwas anders machen wollen ist es wichtig, unser Gewordensein dabeizuhaben: „Aha, so bin ich geprägt.“

Hinzu kommt: Geld ist immer noch ein Tabuthema. Die ungewohnte Transparenz damit kann allerlei Emotionen hervorrufen. Wie soll ich denn entscheiden, wie viel ich geben mag? Woher soll ich denn wissen, ob ich im Vergleich zu den anderen hier Anwesenden eher viel oder eher wenig Geld habe? All das wird Raum haben.

Wie geht das ganz praktisch?

Ablauf einer Bietrunde:

Es mag alles umständlich, kompliziert und anstrengend klingen, ist aber in der Umsetzung ganz einfach – eben nur anders als gewohnt. So geht’s:

  • Wir als Team der Veranstaltung legen alle Kosten offen und geben an, was wir brauchen, um gut von unserer Arbeit leben zu können – das kann je nach Lebenssituation sehr unterschiedlich sein. Gerecht heißt nicht immer gleich.

  • Wir nennen euch einen Richtwert. Er errechnet sich aus der Summe dieser Kosten und der Anzahl der Teilnehmenden, auf die sie umzulegen sind. Richtwert bedeutet: Wenn durchschnittlich alle so viel geben, dann kommt es gut hin. 

  • Nächster Schritt: Ihr habt die Möglichkeit, nachzufragen und mehr Informationen zu bekommen.

  • Um das Emotionale in all dem gut zu versorgen, gibt einen kurzen Austausch dazu in Kleingruppen.

  • Ihr schreibt anonym ein Gebot auf einen kleinen Zettel

  • Diese sammeln wir ein und zählen die Beträge zusammen. Wenn die Differenz von Wunsch und Summe sehr groß ist, wiederholen wir die Bietrunde.

  • Wenn sich der Betrag stimmig anfühlt, wird das Geld in bar eingesammelt.

  • Abschließend hören wir ein paar Resonanzen aus der Gruppe zum Prozess. Und wertschätzen, dass wir etwas Neues ausprobiert haben.

  • Fertig. Alle haben eine neue Erfahrung gemacht und können sich darüber austauschen

Das geht übrigens auch umgekehrt: Wir als Team werden in einem ähnlichen Prozess das zu uns geflossene Geld unter uns verteilen – eher nach Bedarf als nach geleisteter Arbeit.

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